
Unser Kreuz hat keine Haken - aus Verantwortung füreinander
Fotoausstellung „Auf der Flucht: Frauen und Migration“ in Kooperation mit der Kirchengemeinde St. Nikolai aus der Veranstaltungsreihe
„Unser Kreuz hat keine Haken – aus Verantwortung füreinander“
Weltweit sind etwa die Hälfte aller Flüchtlinge Mädchen und Frauen. Mädchen und Frauen, die ihre Heimat verlassen müssen, fliehen oft aus denselben Gründen wie Männer, doch darüber hinaus gibt es geschlechtsspezifische Bedrohungen und Verfolgung, unter denen Frauen und Mädchen zusätzlich zu leiden haben. Und auch auf der Flucht erleben sie oft Gewalt und Diskriminierung.
Präsentiert werden Bilder von namenhaften Fotografinnen und Fotografen. Die Bilder dokumentieren das Leben der Frauen in ihrer Heimat, auf der Flucht und im Asyl.
Die Ausstellung "Auf der Flucht: Frauen und Migration" umfasst 25 Bilder. Zu jeder Fotostrecke finden die Gäste in der linkeren unteren Ecke einen QR-Code, über den sie mit ihrem Smartphone in den digitalen Ausstellungsbereich gelangen. Dort gibt es Hintergrundberichte, Beiträge zum Anhören oder Ansehen sowie weitere multimediale Tipps.
Unter anderem kann man Bilder der Fotografin Sonja Hamad bewundern. Sieerhielt für ihre Arbeit "Jin - Jiyan - Azadi – Frauen, Leben, Freiheit" den Lagois-Fotopreis 2016 zum Thema "Frauen auf der Flucht". Die in Syrien geborene Kurdin portraitiert in ihrer Arbeit Mädchen und junge Frauen, die sich den kurdischen Milizen angeschlossen haben.
Die Wanderausstellung ist über „Ausstellung leihen“ gebucht und war vom 17.08. bis zu 05.09.2025 in St. Nikolai zu sehen.
Eröffnung der Ausstellung war am 17.08.2025 um 10 Uhr mit einem Gottesdienst.




Neben der Fotoausstellung gab es im Januar 2025 bereits einen Workshop zum Thema Antiziganismus. Im Jahr 2024 konnte das Diakonische Werk bereits drei Veranstaltungen präsentieren:
Den Auftakt gab die internationale Frauengruppe des Caritasverbandes in Minden e.V. mit dem selbstgeschriebenen Theaterstück „(Kein) Land in Sicht“ in dem die Erfahrungen der Flucht, das Ankommen in Deutschland sowie der Wunsch nach sozialer Nachhaltigkeit thematisiert werden. Ca. 30 Zuschauer:innen konnten im Johannis Kirchzentrum die Frauengruppe bewundern und erhielten eine klare Botschaft: „unsere Stimmen zählen. Wir wollen gesehen werden, mitbestimmen, was ein gutes Leben ausmacht!“
Danach folgte am 15. November 2025 eine Lesung mit anschließendem Gespräch mit Martin Kolek im Gemeindezentrum Rote Schule in Obernkirchen. Er las aus seinem neusten Werk „KEINLAND – MEEHR“. Der hauptberufliche Kinder- und Jugendtherapeut gewährte Einblicke in die Erfahrungen, die er seit 2026 in der Seenotrettung von Flüchtenden im Mittelmeer gesammelt hat. An diesem bewegenden Abend nahmen ca. 60 Personen teil.
Am 10 Dezember 2025 konnte man schließlich in Bad Nenndorf in der St.-Godehardi Kirche Ercan Carikci zuhören, der über Rassismus referierte. Der Vortag drehte such darum, wie die Bevölkerung Rassismus begegnen sollte, wie Betroffene gestärkt und Demokratie gefördert werden kann. Dabei lernten 22 Zuhörer:innen, dass es nicht darum geht perfekt zu sein, sondern mit einer Haltung der Offenheit, der Fehlerfreundlichkeit und des Lernens neue Wege zu gehen.